Die ARGE aktiv / Presse / Aktuelles
Warnung vor Fischsterben
Fischereigenossenschaft Münden übt Kritik an K+S
Vor einem Fischsterben in Werra und Weser, ähnlich wie in der Oder im vergangenen Jahr, warnt die Fischereigenossenschaft Münden.
Grund dafür sei ein extrem hoher Salzgehalt, der zu „enormem Umwelt- und Fischschäden“ führen könne und durch die Ableitung von industriellen Salzabwässern durch das Kasseler Unternehmen K+S entstehe, so Ronald Schminke, Vorsitzender der Fischereigenossenschaft Münden/Weser 1.
„Die giftige Brackwasseralge vermehrt sich bei dem hohen Salzgehalt in einem ohnehin durch die Klimakrise gestressten Gewässer rasant. Ich fordere das Regierungspräsidium Kassel auf, die akut drohende Gefahr für Fische, Muscheln und andere Lebewesen abzuwenden und die Genehmigung weiterer Einleitungen salzhaltiger Industrieabwässern durch Kali und Salz in die Werra umgehend zu stoppen“, heißt es von Ronald Schminke. Die Werra werde von dem Kasseler Kaliproduzenten seit vielen Jahren als Abwasserkanal genutzt, erklärt Schminke in einer Mitteilung weiter. Auch die tagesschau, taz, der NDR und der Salzblog der Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V. berichteten. Die ARGE schloss sich der Einschätzung ihres Mitgliedes an und der Landesfischereiverband fordert ebenfalls den sofortigen Stopp von Salzabwässer-Einleitung durch K+S. "Es geht um die Natur, um viele Lebewesen und letztlich auch um das Kapital unserer Genossenschaften: die Fische. Wir investieren jedes Jahr enorme Summen für Fischbesatz und wir haben die Fischrechte unserer Mitglieder zu schützen! Und wir können unsere Gewässer den Anglern nur anbieten, wenn auch ein gesunder Fischbestand vorhanden ist." so Ronald Schminke, Vorsitzender FG Münden
BUND tätigt Falschaussage zu Aalbesatzmaßnahme
Am Mittwoch den 15. März haben Fischereiberechtigte in Bleckede an der Elbe zur Bestandsstützung eine Glasaalbesatzaktion mit 300.000 Individuen im niedersächsischen Elbesystem durchgeführt. Im Rahmen der Berichterstattung des NDR für „Hallo Niedersachsen“ und NDR Hörfunk wurde eine Kritik vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) mit eingespielt, nach deren Auffassung ein Großteil der Glasaale beim Fang und der Hälterung verstirbt. Eine fatale Falschaussage, die durch eine PM des Landesfischereiverbandes Niedersachsen e.V. korrigiert werden muss.
Sehenswerter NDR Filmbeitrag Die Nordreportage:
"Die letzte Binnenfischerin - Sabine Schwarten / Eutin, SH"
Sabine Schwarten ist eine der letzten hauptberuflichen Binnenfischerinnen und Binnenfischer Schleswig-Holsteins und die einzige Frau in diesem Job. Ihre Familie und Vorfahren haben seit 900 Jahren von der Binnenfischerei gelebt. Ihr Vater, 89 Jahre, half ihr bis vor drei Jahren noch beim Fischen. Jetzt schmeißt sie den Laden allein. Doch leben kann sie von der Fischerei nur noch mit Ach und Krach. Ein Großteil der Süßwasserfische in den Läden hierzulande kommt inzwischen aus dem Ausland und der Aquakultur und nicht mehr aus den Seen. Ob Kormorane, verbaute Flüsse oder Nährstofffluten, die Schwierigkeiten der Binnenfischer sind vielfältig und seit Langem bekannt. Immer mehr Binnenfischer geben auf, weil der Verdienst nicht mehr stimmt. Doch Sabine Schwarten hat immer gehofft, die Tradition ihrer Familie weitertragen zu können. Kinder hat sie nicht, auch keinen Ehemann. Ihre Ausbildung schloss sie als Jahrgangsbeste ab, ging dafür extra nach Bayern, weil es hierzulande schon keine Ausbildungsplätze mehr gab. Der Film begleitet den Arbeitsalltag der Fischerin, zeigt, wie sie versucht, den Fangerfolg in ihrem See zu verbessern. Sabine Schwarten liebt ihren Beruf und kämpft dafür, dass die Seen auch in Zukunft Fischerfamilien ernähren können und die Tradition der Binnenfischerei nicht vergessen wird. Eine Tradition, die eine ungewisse Zukunft hat.
Kormorane fressen mehr Dorsch, als Fischer fangen dürfen
Ostseeküste: Kormoranfraß bisher deutlich unterschätzt – Konsequenzen für Management gefordert 9. Februar 2022, Infoportal der gemeinnützigen Jägerstiftung natur+mensch
Unterschriften gegen Flussversalzung überreicht
Bevor am Donnerstag im niedersächsischen Landtag über eine Reduktion von Salzeinleitungen in Werra und Weser beraten wird, überreichte der BUND Niedersachsen Umweltminister Olaf Lies rund 1200 Unterschriften aus dem Online-Appell „Schluss mit der Pökelei“.
Bürger fordern den Minister darin auf, sich bei den Verhandlungen zum Bewirtschaftungsplan Salz für eine konsequente Reduktion der Salzeinträge einzusetzen. BUND-Aktive verteilten bei der Übergabe Gläser mit Kräutersalz an die Abgeordneten mit der Aufschrift: „Salz gehört ins Essen, nicht in unsere Flüsse“.
Damit appellierten sie an die Politik, umweltverträgliche Lösungen für die bisher ungeklärte Frage der Entsorgung von Salzabfällen aus dem Kalibergbau zu finden.
© Deister- und Weserzeitung 2022
XXXX
XXXX